
ZF-Führungsbeben: Konzernchef Klein muss nach nur zwei Jahren gehen
Der kriselnde Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen vollzieht einen abrupten Führungswechsel: Vorstandschef Holger Klein räumt seinen Posten vorzeitig und verlässt das Unternehmen bereits Ende September. Nach nur zwei Jahren an der Spitze des hochverschuldeten Konzerns muss Klein die Konsequenzen aus der desaströsen Geschäftsentwicklung ziehen. Die Nachfolge übernimmt Mathias Miedreich, der bislang die Antriebssparte des Unternehmens leitete.
Doppelter Kahlschlag in der Führungsetage
Der Aufsichtsrat griff in einer außerordentlichen Sitzung hart durch: Neben Klein muss auch Peter Laier, verantwortlich für das Nutzfahrzeuggeschäft, seinen Hut nehmen. Während die offizielle Mitteilung von einer "einvernehmlichen" Trennung spricht und Aufsichtsratschef Rolf Breidenbach Klein für seinen "unermüdlichen Einsatz" dankte, dürfte die Realität anders aussehen. Die vorzeitige Vertragsauflösung spricht eine deutliche Sprache: Hier wurde offenbar die Reißleine gezogen.
Katastrophale Zahlen zwingen zum Handeln
Die Geschäftszahlen des ersten Halbjahres lesen sich wie ein Horrorszenario: Der Umsatz brach um zehn Prozent auf 19,7 Milliarden Euro ein, unter dem Strich stand ein Verlust von fast 200 Millionen Euro. Besonders dramatisch: Die Schuldenlast des Konzerns beläuft sich mittlerweile auf über zehn Milliarden Euro – ein erdrückender Berg, der jeden unternehmerischen Spielraum zunichtemacht.
Die Altlasten früherer Größenwahn-Projekte
Was die aktuelle Misere besonders bitter macht: ZF leidet noch immer unter den Folgen zweier schuldenfinanzierter Mega-Übernahmen. Die Akquisition von TRW im Jahr 2015 und der Kauf von Wabco 2018 sollten den Konzern zum globalen Champion machen. Stattdessen erweisen sich diese Deals heute als Mühlsteine um den Hals des Unternehmens. Die enormen Zins- und Tilgungslasten fressen die Substanz auf – in Zeiten des technologischen Umbruchs eine potentiell tödliche Hypothek.
Der gescheiterte Transformationsversuch
Klein war angetreten, um ZF fit für die Elektromobilität zu machen. Doch der schleppende Übergang vom Verbrenner- zum Elektrozeitalter überforderte offenbar nicht nur das Unternehmen, sondern auch seine Führung. Während chinesische Konkurrenten mit Vollgas in die E-Mobilität preschen, verheddert sich ZF in alten Strukturen und neuen Schulden.
"Die finanziellen Lasten für Zins und Tilgung engen den Spielraum von ZF deutlich ein" – eine beschönigende Umschreibung für einen Konzern am Rande der Handlungsunfähigkeit.
Was kann Miedreich besser machen?
Der neue CEO Mathias Miedreich übernimmt einen Scherbenhaufen. Als bisheriger Chef der Antriebssparte kennt er zwar das operative Geschäft, doch die strukturellen Probleme des Konzerns lassen sich nicht mit Insiderwissen lösen. ZF braucht radikale Einschnitte, möglicherweise sogar den Verkauf ganzer Geschäftsbereiche, um die Schuldenlast zu reduzieren.
Die deutsche Automobilzulieferindustrie erlebt gerade ihre schwerste Krise. Während die Politik von Transformation und Klimaneutralität träumt, kämpfen Unternehmen wie ZF ums nackte Überleben. Die vorzeitige Ablösung Kleins ist dabei nur ein weiteres Symptom einer Branche, die zwischen technologischem Wandel, chinesischer Konkurrenz und hausgemachten Problemen zerrieben wird. Es bleibt abzuwarten, ob Miedreich das Ruder noch herumreißen kann – oder ob ZF zum nächsten prominenten Opfer der deutschen Deindustrialisierung wird.
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