
ZF-Führungswechsel: Zwischen Hoffnung und harter Realität
Der angeschlagene Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen steht vor einem Führungswechsel, der symptomatisch für die Krise der deutschen Automobilindustrie ist. Mathias Miedreich, bisher Chef der kriselnden Antriebssparte Division E, übernimmt ab Oktober den Vorstandsvorsitz von Holger Klein, der vorzeitig gehen musste. Ein Wechsel, der mehr Fragen aufwirft als beantwortet.
Die unbequeme Wahrheit über die Division E
Miedreich gibt sich im Interview erstaunlich offen: Die Aufgabe sei schwerer als gedacht. Die Division E, einst das Herzstück von ZF, schreibt gerade einmal eine schwarze Null. Das nennt der neue Chef dann "signifikante Verbesserung". Man fragt sich unwillkürlich, wie tief der Konzern gesunken sein muss, wenn das Erreichen der Gewinnschwelle bereits als Erfolg verkauft wird.
Besonders brisant: Bis zu 14.000 Arbeitsplätze sollen in Deutschland bis 2028 wegfallen. Miedreich bestätigt diese Zahl ohne Umschweife. Die vielgepriesene "Technologiekompetenz" und das "Systemverständnis im Antrieb" helfen offenbar wenig, wenn die wirtschaftlichen Realitäten zuschlagen. Während die Politik von Transformation und Zukunftsfähigkeit schwadroniert, verlieren Tausende ihre Existenzgrundlage.
Das Restrukturierungsprogramm: Vier Säulen des Stellenabbaus
Die von Miedreich präsentierten vier Hebel der Restrukturierung lesen sich wie ein Lehrbuch des Personalabbaus: Kostenoptimierung, Portfolio-Bereinigung, Standortverlagerungen und "Anpassung der Mitarbeiteranzahl". Letzteres sei "besonders schwierig, weil es um Menschen geht", merkt Miedreich an. Eine bemerkenswerte Erkenntnis für einen Manager, der gleichzeitig betont, diese Anpassungen seien notwendig, damit die verbleibenden Mitarbeiter "eine Chance für die Zukunft" hätten.
Die Hybrid-Renaissance: Späte Einsicht oder verpasste Chance?
Interessant ist Miedreichs Eingeständnis zur Antriebstechnologie. Noch vor drei Jahren glaubte auch er an den digitalen Übergang vom Verbrenner zum E-Motor. Jetzt plädiert er für Technologieoffenheit und preist Hybride sowie Range Extender als Lösung an. Eine späte Einsicht, die zeigt, wie sehr sich die deutsche Automobilindustrie von ideologischen Vorgaben hat treiben lassen.
"Aus meiner Sicht sollten wir viel technologieoffener sein. Es stellt sich die Frage was besser ist: Ein Fahrzeug mit einem Range Extender der hoch optimiert in einem bestimmten Fenster arbeiten kann und sehr wenig CO2 ausstößt oder kein Elektrofahrzeug."
Diese Kehrtwende kommt reichlich spät. Während die Politik weiter am Verbrenner-Aus 2035 festhält, rudert die Industrie bereits zurück. Die Zeche zahlen die Beschäftigten und der Standort Deutschland.
China-Speed als Vorbild: Der Ausverkauf deutscher Arbeitskultur?
Besonders aufhorchen lässt Miedreichs Aussage zum "China-Speed". Er sei überzeugt, dass auch in Deutschland künftig im Dreischichtbetrieb entwickelt werden müsse. Die Geschwindigkeit sei "fast genauso wichtig" wie die Kosten. Man kann es auch anders formulieren: Die deutschen Arbeitnehmer sollen sich den Arbeitsbedingungen autoritärer Systeme anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Der neue Range Extender wird übrigens in China produziert - dort, wo die Entwicklung auch stattfand. Die "lokalen Lösungen", von denen Miedreich spricht, bedeuten im Klartext: Verlagerung von Know-how und Produktion ins Ausland.
Trump-Zölle als zusätzliche Belastung
Die von US-Präsident Trump verhängten Zölle von 20 Prozent auf EU-Importe verschärfen die Situation zusätzlich. Miedreich gibt zu, dass die ständigen Änderungen und die administrative Belastung "immens" seien. Die Kosten würden zu 100 Prozent an die Kunden weitergegeben - was letztlich höhere Fahrzeugpreise bedeute.
Fazit: Zwischen Anpassung und Aufgabe
Der Führungswechsel bei ZF offenbart die tiefe Krise der deutschen Automobilindustrie. Während die Politik mit Verbrenner-Verboten und Klimaneutralität experimentiert, kämpfen Unternehmen wie ZF ums nackte Überleben. Die Lösung? Massenentlassungen, Standortverlagerungen und die Übernahme chinesischer Arbeitsmethoden.
In Zeiten wie diesen zeigt sich der wahre Wert von Sachwerten. Während Arbeitsplätze verschwinden und Unternehmen straucheln, behalten physische Edelmetalle ihren Wert. Sie sind unabhängig von politischen Entscheidungen und industriellen Umbrüchen - eine Konstante in unsicheren Zeiten.
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