
ZF-Konzern vor dem Abgrund: Experte sieht nur noch drastische Lösungen
Der traditionsreiche Zulieferer ZF aus Friedrichshafen steht möglicherweise vor der größten Krise seiner Unternehmensgeschichte. Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer, der seit Jahrzehnten die Automobilindustrie beobachtet, zeichnet ein düsteres Bild: Zehn Milliarden Euro Schulden und die Trump-Zölle von 15 Prozent bildeten ein „toxisches Gemisch", das dem Konzern gefährlich werden könnte.
Massenentlassungen als bittere Realität
Die Prognosen des renommierten Ökonomen lassen aufhorchen: Bis zu 75.000 Arbeitsplätze könnten in den nächsten fünf Jahren allein durch die US-Zölle in der deutschen Automobil- und Zulieferindustrie verloren gehen. Noch dramatischer fällt seine Langzeitprognose aus: Ein Viertel der derzeit 773.000 Beschäftigten der Branche – also rund 250.000 Arbeitsplätze – dürften in den kommenden zehn Jahren wegfallen. Und das sei noch das „glimpfliche" Szenario, wie Dudenhöffer betont.
Für ZF selbst wagt der Experte keine konkreten Zahlen zu nennen, doch seine Wortwahl spricht Bände: „Die Sicherung der Zukunft ist die ganz große Herausforderung – dazu braucht es Mut und neue, unkonventionelle Ansätze." Was er damit meint, wird schnell klar: Der Konzern benötige dringend „neue Liquidität", sprich frisches Kapital von außen.
Asiatische Partner als letzte Rettung?
Die bereits diskutierte Ausgliederung der defizitären Antriebssparte sieht Dudenhöffer als alternativlos an. Seine Empfehlung ist eindeutig: ZF solle sich Partner in Asien suchen, insbesondere bei chinesischen Unternehmen. Als möglichen Kandidaten nennt er den taiwanesischen Technologieriesen Foxconn, mit dem ZF bereits erfolgreich kooperiere. „Foxconn 2 – oder wer es auch immer sein könnte – wäre eine tragfähige Strategie", so der Experte.
Besonders pikant: Als „Traumhochzeit" bezeichnet Dudenhöffer eine mögliche Zusammenarbeit mit der Verteidigungsindustrie. „Dort gehen hunderte Milliarden rein, eine große Wachstumsbranche", argumentiert er. Ein Gedanke, der angesichts der geopolitischen Lage durchaus Sinn ergeben könnte – auch wenn er bei manchen Traditionalisten für Kopfschütteln sorgen dürfte.
Harte Kritik an politischen Versäumnissen
Der Branchenkenner spart nicht mit Kritik an den Verantwortlichen der Vergangenheit. Besonders hart geht er mit dem früheren Friedrichshafener Oberbürgermeister Andreas Brand ins Gericht, der einen Börsengang von ZF verhindert habe. „Mit einem Börsengang hätte ZF neues Eigenkapital gewonnen und die Schulden abbauen können", kritisiert Dudenhöffer und vermutet „falschen Stolz" hinter dieser Entscheidung.
Noch schärfer fällt sein Urteil über mögliche Staatshilfen aus, wie sie von der IG Metall ins Spiel gebracht wurden: „Nach Staatshilfen zu rufen, kommt einer Kapitulation gleich." Ein Staatseinstieg bei ZF? Für Dudenhöffer undenkbar: „Dann entscheiden Politiker, ob etwa in China eine Fabrik gebaut wird. Damit kann man die Zukunft begraben."
Die bittere Wahrheit für die Belegschaft
Für die Beschäftigten, die gegen weitere Einschnitte und die Ausgliederung der Antriebssparte protestieren, hat der Experte zwar Verständnis, aber wenig Trost: „Was heißt schon ‚das Herz', wenn es nicht mehr schlägt?", kommentiert er die emotionale Bindung der Mitarbeiter an die Antriebssparte. Man müsse das Herz am Schlagen halten, und dazu brauche es nun einmal Kapital und deutliche Kostensenkungen.
Die bereits angekündigten 14.000 Stellenstreichungen bis 2028 dürften dabei nur der Anfang sein. Weitere Sparmaßnahmen seien unausweichlich, so Dudenhöffer. Immerhin: Dem umstrittenen ZF-Chef Holger Klein attestiert er, in dieser schwierigen Situation einen „guten Job" zu machen.
Deutschland muss endlich reformiert werden
Die Krise bei ZF ist für Dudenhöffer symptomatisch für die Probleme des gesamten Standorts Deutschland. Seine Forderung ist unmissverständlich: „Um die gesamte Automobil- und Zulieferbranche wieder in die Erfolgsspur zu bringen, müssen wir endlich Deutschland reformieren." Ein Appell, der angesichts der aktuellen politischen Lage und der Trägheit der Großen Koalition wie ein Ruf in der Wüste verhallen dürfte.
Die Zukunft von ZF hängt nun davon ab, ob der Konzern tatsächlich bereit ist, die von Dudenhöffer skizzierten radikalen Schritte zu gehen. Ohne externe Partner, ohne Verkauf von Unternehmensteilen und ohne massive Kostensenkungen könnte dem Traditionsunternehmen tatsächlich nur noch „der liebe Gott" helfen – so die schonungslose Analyse des Branchenexperten. Eine Warnung, die nicht nur für ZF, sondern für die gesamte deutsche Industrie gelten dürfte.
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