
Brandmauer-Debatte: Landrat stellt unbequeme Fragen an die CDU
Die politische Landschaft in Mecklenburg-Vorpommern steht vor einem Wendepunkt. Stefan Kerth, parteiloser Landrat von Vorpommern-Rügen, hat mit seiner jüngsten Videobotschaft ein politisches Erdbeben ausgelöst. Seine Forderung an die CDU, endlich die sogenannte "Brandmauer" zur AfD aufzugeben, trifft den Nerv der Zeit - und stellt die richtigen Fragen zur richtigen Zeit.
Ein Landrat spricht aus, was viele denken
"Die Brandmauer ist Unfug, sie hat die AfD gestärkt", so Kerths klare Analyse. Der ehemalige SPD-Mann, der seine Partei aus Protest gegen die verfehlte Migrationspolitik verließ, bringt auf den Punkt, was die etablierten Parteien seit Jahren ignorieren: Die systematische Ausgrenzung der AfD habe genau das Gegenteil von dem bewirkt, was beabsichtigt war.
Besonders bemerkenswert ist Kerths Verweis auf unsere europäischen Nachbarn. Während in anderen Ländern konservative und rechte Parteien längst gemeinsam regieren würden, ohne dass der befürchtete Weltuntergang eingetreten sei, klammere sich ausgerechnet das "geschichtssensible Deutschland" an überholte Dogmen. Die Realität spreche eine andere Sprache als die Panikmache der politischen Elite.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache
Die aktuellen Umfragewerte für Mecklenburg-Vorpommern müssten eigentlich jeden Demokraten zum Nachdenken bringen. Mit 38 Prozent liegt die AfD weit vor allen anderen Parteien. Die SPD kommt nur noch auf 19 Prozent, die CDU gar nur auf magere 13 Prozent. Diese Zahlen sind kein Zufall, sondern das Ergebnis jahrelanger Ignoranz gegenüber den Sorgen der Bürger.
"Warum formuliert die CDU nicht wenigstens Bedingungen – Personen, Aktivitäten und Programmpunkte, die die AfD für eine Zusammenarbeit fallen lassen müsste?"
Diese Frage Kerths trifft ins Schwarze. Statt starrer Verweigerungshaltung wäre es an der Zeit, konstruktive Gespräche zu führen. Die CDU könnte klare rote Linien definieren und damit zeigen, dass sie bereit sei, Verantwortung für das Land zu übernehmen - auch wenn das bedeute, liebgewonnene Feindbilder zu überdenken.
Migration als Kernthema der politischen Wende
Kerth benennt klar, was viele Bürger täglich erleben: Der "Kontrollverlust" in der Migrationspolitik der vergangenen zehn Jahre habe zu massiven Problemen geführt. Während die Parteien links der Mitte diese Realität weiterhin verharmlosten, forderten die Bürger endlich konsequentes Handeln. Die halbherzigen Gesetzesinitiativen auf Bundesebene seien nicht mehr als Kosmetik.
Der Landrat, der bei seiner Wahl im Mai 2025 mit beeindruckenden 75,1 Prozent gegen einen AfD-Kandidaten gewann, beweist, dass man auch als Konservativer außerhalb der AfD erfolgreich sein könne - wenn man die richtigen Themen anspricht und klare Kante zeigt.
Die Mathematik der Macht
Die nüchterne Betrachtung der Zahlen zeigt: Eine stabile Regierung ohne die AfD wäre in Mecklenburg-Vorpommern nur mit mindestens vier Parteien möglich - ein Rezept für Chaos und Stillstand. Eine Koalition aus AfD und CDU hingegen hätte eine solide Mehrheit und könnte endlich die dringend notwendigen Reformen angehen.
Es ist Zeit, dass die CDU ihre ideologischen Scheuklappen ablegt und sich der Realität stellt. Die Bürger haben genug von einer Politik, die ihre Sorgen ignoriert und stattdessen auf moralische Überlegenheit setzt. Kerths Vorstoß könnte der Beginn einer überfälligen Debatte sein - nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern, sondern in ganz Deutschland.
Die Frage ist nicht, ob die Brandmauer fällt, sondern wann. Je länger die etablierten Parteien an ihrer Verweigerungshaltung festhalten, desto stärker wird die AfD. Es wäre klüger, jetzt zu handeln, solange noch Gestaltungsspielraum besteht. Kerth hat den ersten Stein geworfen - nun liegt es an der CDU, die richtigen Schlüsse zu ziehen.

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