
Bundeswehr-Digitalisierung im Sinkflug: SAP-Debakel offenbart erschreckende Inkompetenz
Wieder einmal zeigt sich, dass die deutsche Verteidigungspolitik nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch im digitalen Raum kläglich versagt. Das neueste Kapitel dieser endlosen Misere: Die Bundeswehr kann die hochgepriesene SAP-Software S/4Hana nicht abnehmen – wegen massiver Qualitätsmängel. Was als revolutionäres Digitalisierungsprojekt angepriesen wurde, entpuppt sich als weiterer Beleg für die systematische Unfähigkeit, moderne Technologie in unsere Streitkräfte zu integrieren.
Ein Armutszeugnis für deutsche Wehrtechnik
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Über 60.000 Nutzer warten auf ein funktionierendes System. Die Einführung, ursprünglich für Oktober 2025 geplant, verschiebt sich nun auf frühestens das zweite Quartal 2026. SAP selbst räumte bereits im August ein, dass die Software den militärischen Anforderungen nicht genüge. Man fragt sich unwillkürlich: Wie kann es sein, dass ein deutsches Weltunternehmen nicht in der Lage ist, für die eigenen Streitkräfte eine funktionierende Lösung zu entwickeln?
Die Ironie dabei ist kaum zu übersehen. Während unsere Nachbarländer ihre Armeen konsequent modernisieren und digitalisieren, scheitert Deutschland an der Implementierung einer Verwaltungssoftware. Dies ist umso beschämender, als SAP zu den führenden Software-Konzernen weltweit gehört und die Bundeswehr eine der größten SAP-Systemlandschaften Europas betreibt.
Versagen auf ganzer Linie
Besonders pikant: Dies ist bereits das zweite große IT-Projekt der Bundeswehr, das spektakulär scheitert. Die Funkdigitalisierung des Heeres liegt bereits auf Eis – ein milliardenteurer Flop, bei dem die neuen digitalen Funkgeräte nicht einmal mit den Militärfahrzeugen kompatibel waren. Man könnte meinen, aus Fehlern würde man lernen. Doch offenbar ist dies in den verstaubten Amtsstuben des Verteidigungsministeriums ein Fremdwort.
"Die Einsatzbereitschaft beeinträchtige die Verzögerung aber nicht, die Truppe könne mit der Vorgängerversion noch gut operieren", heißt es beschwichtigend aus dem Ministerium.
Diese Aussage ist an Realitätsferne kaum zu überbieten. Wie soll eine moderne Armee mit veralteter Software "gut operieren"? In einer Zeit, in der Cyberkriegsführung und digitale Logistik über Sieg oder Niederlage entscheiden können, klebt unsere Bundeswehr an Systemen, deren Support zwischen 2027 und 2030 ausläuft.
Die wahren Leidtragenden: Unsere Soldaten
Während Politiker und Manager sich gegenseitig die Schuld zuschieben, sind es wieder einmal die Soldatinnen und Soldaten, die unter dieser Inkompetenz leiden müssen. Sie sollen mit veralteten Systemen arbeiten, während ihre Kameraden in anderen NATO-Staaten längst mit modernster Technologie ausgestattet sind. Dies ist nicht nur ein technisches Problem – es ist ein Schlag ins Gesicht all jener, die täglich ihren Dienst für unser Land leisten.
Die vertrauliche Vorlage des Verteidigungsministeriums spricht von "abnahmeverhindernden Problemen". Ein schöner Euphemismus für das, was es wirklich ist: komplettes Versagen. SAP hatte offenbar zu wenig über die spezifischen Anforderungen der Bundeswehr recherchiert. Wie kann das sein? Handelt es sich hier um Arroganz oder schlichte Unfähigkeit?
Europäische Souveränität? Ein schlechter Witz!
Besonders bitter: S/4Hana sollte Teil einer rein europäischen Cloud-Strategie werden – ein wichtiger Schritt zur digitalen Souveränität unserer Streitkräfte. Stattdessen offenbart das Projekt die erschreckende Abhängigkeit von funktionierenden Partnerschaften zwischen Staat und Wirtschaft, die offensichtlich nicht existieren.
Die verschiedenen Implementierungsansätze – Greenfield, Brownfield oder Landscape Transformation – mögen technisch komplex klingen. Doch letztendlich ist es die Aufgabe eines Weltkonzerns wie SAP, diese Komplexität zu beherrschen. Dass dies nicht gelingt, wirft ein verheerendes Licht auf den Zustand der deutschen Digitalkompetenz.
Zeit für radikale Konsequenzen
Es reicht nicht mehr, diese Fehlschläge achselzuckend zur Kenntnis zu nehmen. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz muss endlich durchgreifen. Es braucht eine grundlegende Reform der Beschaffungsprozesse, klare Verantwortlichkeiten und vor allem: Konsequenzen bei Versagen.
Die Tatsache, dass diesmal nicht die Bundeswehr selbst, sondern SAP die Verantwortung trägt, macht die Sache nicht besser. Es zeigt vielmehr, dass die Probleme systemisch sind. Wenn selbst deutsche Weltkonzerne nicht in der Lage sind, für die eigenen Streitkräfte funktionierende Lösungen zu entwickeln, stimmt etwas Grundlegendes nicht.
Während China und Russland ihre Militärapparate konsequent digitalisieren und modernisieren, versinkt Deutschland in bürokratischem Chaos und technischer Inkompetenz. Die Bundeswehr braucht keine weiteren Arbeitskreise oder Evaluierungskommissionen. Sie braucht funktionierende Software, moderne Ausrüstung und vor allem: politischen Willen zur radikalen Veränderung.
Es ist höchste Zeit, dass Deutschland wieder lernt, was es bedeutet, eine wehrhafte Demokratie zu sein. Dazu gehört auch und gerade eine moderne, digitalisierte Armee. Alles andere ist in der heutigen Welt fahrlässig und gefährdet unsere Sicherheit.
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