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25.06.2025
17:37 Uhr

China trennt sich von US-Staatsanleihen: Der schleichende Abschied vom Dollar-System

Die Volksrepublik China hat ihre Bestände an US-Staatsanleihen im April 2025 auf ein 16-Jahres-Tief reduziert. Mit nur noch 757,2 Milliarden US-Dollar hält das Reich der Mitte so wenige amerikanische Schuldtitel wie zuletzt 2009. Was auf den ersten Blick wie eine rein finanzpolitische Entscheidung aussieht, offenbart bei genauerer Betrachtung einen tiefgreifenden geopolitischen Machtkampf zwischen den beiden Supermächten.

Der große Rückzug: Von der Spitze ins Mittelfeld

Noch vor einem Jahrzehnt thronte China unangefochten als größter ausländischer Gläubiger der Vereinigten Staaten. Mit 1,3 Billionen US-Dollar im Jahr 2013 schien die finanzielle Verflechtung zwischen beiden Nationen unauflösbar. Doch die Zeiten haben sich geändert. Heute rangiert China nur noch auf Platz drei der größten US-Gläubiger, überholt von Japan mit 1,134 Billionen und sogar vom Vereinigten Königreich mit 807 Milliarden US-Dollar.

Der Abstieg ist kein Zufall, sondern das Ergebnis einer bewussten Strategie. Peking verfolgt seit Jahren das Ziel, seine Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern und die eigenen Devisenreserven breiter aufzustellen. Statt weiterhin massiv in US-Anleihen zu investieren, setzt China verstärkt auf Gold und andere Währungen. Eine kluge Entscheidung, wie sich zeigen wird.

Die Kunst der Verschleierung: Schattenreserven und versteckte Bestände

Doch Vorsicht ist geboten bei der Interpretation der offiziellen Zahlen. Experten der Investmentbank JPMorgan warnen eindringlich davor, die Daten des US-Finanzministeriums für bare Münze zu nehmen. China habe ein vitales Interesse daran, seine tatsächlichen Bestände zu verschleiern. Die Strategen der Bank formulieren es unmissverständlich: Es sei politisch nicht opportun für Peking zu zeigen, dass es weiterhin Reserven aufbaue oder überschüssige Ersparnisse in die Staatsschulden seines wichtigsten geopolitischen Rivalen stecke.

Die Lösung? Sogenannte "Schattenreserven", die außerhalb der offiziellen Bilanz der chinesischen Zentralbank oder über andere staatliche Banken gehalten werden. Ein geschicktes Versteckspiel, das die wahren Machtverhältnisse im globalen Finanzsystem verschleiert.

Marktturbulenzen und die Trump-Zölle

Als US-Präsident Donald Trump im April 2025 umfassende globale Zölle ankündigte, gerieten die Anleihemärkte in Aufruhr. Marktbeobachter spekulierten über massive chinesische Verkäufe. Spencer Hakimian, Gründer des Hedgefonds Tolou Capital Management, brachte es auf den Punkt: "Entweder wurde gerade jemand verdammt Großes gesprengt, oder China wirft US-Staatsanleihen auf den Markt."

Die offiziellen Zahlen stützen diese Vermutung jedoch nicht. Der Rückgang war nicht stark genug, um die beobachteten Marktturbulenzen zu erklären. Ein weiteres Indiz dafür, dass China seine wahren Bewegungen geschickt zu tarnen weiß?

Der Yuan unter Druck: Wenn Renditen locken

Ein entscheidender Faktor für Chinas Strategie ist die wachsende Renditedifferenz zwischen US- und chinesischen Staatsanleihen. Während zehnjährige US-Staatsanleihen derzeit mit etwa 4,4 Prozent rentieren, werfen vergleichbare chinesische Papiere weniger als 1,7 Prozent ab. Diese Kluft setzt den Yuan unter erheblichen Druck und könnte Kapitalabflüsse aus China begünstigen.

Die unterschiedlichen Renditen spiegeln auch die divergierenden wirtschaftlichen Perspektiven wider. Während die USA mit einem prognostizierten Wachstum von 3,4 Prozent im zweiten Quartal 2025 Stärke demonstrieren, bleibt das Bild in China uneinheitlich. Handelsbedingte Unsicherheiten – nicht zuletzt durch Trumps aggressive Zollpolitik – sorgen für gemischte Signale.

Dedollarisierung als Langzeitstrategie

Chinas schrittweiser Rückzug aus US-Staatsanleihen ist Teil einer umfassenderen Dedollarisierungsstrategie. Das Ziel: Die Verringerung der Abhängigkeit vom US-Dollar im internationalen Handel und bei staatlichen Reserven. Trump reagierte auf diese Bestrebungen mit gewohnter Härte und drohte den BRICS-Staaten mit 100-prozentigen Zöllen, sollten sie versuchen, den Dollar zu umgehen oder eine eigene Währung einzuführen.

"Wir werden von diesen scheinbar feindseligen Ländern die Zusage verlangen, dass sie weder eine neue BRICS-Währung schaffen noch irgendeine andere Währung unterstützen, die den mächtigen US-Dollar ersetzt, sonst werden sie mit 100-prozentigen Zöllen belegt."

Trotz aller Bemühungen bleibt der US-Dollar mit rund der Hälfte aller weltweiten Transaktionen die dominierende Währung im globalen Zahlungsverkehr. Doch der Trend ist eindeutig: Die Welt bewegt sich langsam aber sicher weg vom Dollar-Monopol.

Gold als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten

In diesem Kontext gewinnt Gold als Anlageklasse zunehmend an Bedeutung. Während Papierwährungen und Staatsanleihen den politischen Launen und wirtschaftlichen Turbulenzen ausgesetzt sind, bietet das Edelmetall Stabilität und Werterhalt. China hat dies längst erkannt und baut seine Goldreserven kontinuierlich aus – eine Strategie, von der auch private Anleger lernen können.

Die aktuelle Entwicklung zeigt einmal mehr: In Zeiten geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheit ist die Beimischung physischer Edelmetalle zu einem ausgewogenen Anlageportfolio keine nostalgische Marotte, sondern eine rationale Entscheidung zur Vermögenssicherung. Während Staatsanleihen politischen Risiken unterliegen und Währungen manipuliert werden können, behält Gold seinen intrinsischen Wert – unabhängig von den Machtspielen der Großmächte.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich vor jeder Anlageentscheidung umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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