
Europas Autoindustrie im Überlebenskampf: Ford und Renault gegen Chinas E-Auto-Dominanz
Die europäische Automobilindustrie steht vor ihrer größten Herausforderung seit Jahrzehnten. Während chinesische Hersteller mit aggressiven Preisstrategien und modernster Technologie den Markt überrollen, versuchen etablierte Konzerne wie Ford und Renault verzweifelt, den Anschluss nicht zu verlieren. Die jüngst verkündete Allianz zwischen dem amerikanischen Traditionskonzern und dem französischen Autobauer wirkt dabei wie ein letzter Versuch, das Ruder noch herumzureißen.
Die neue Achse gegen Fernost
Was sich da zwischen Ford und Renault anbahnt, ist mehr als nur eine gewöhnliche Kooperation. Es ist der Versuch zweier angeschlagener Giganten, gemeinsam gegen eine Übermacht anzukämpfen, die sie einzeln nicht mehr bezwingen können. Ab 2028 sollen im Norden Frankreichs neue, preisgünstige E-Modelle vom Band rollen – entwickelt über die Ampere-Infrastruktur von Renault, aber mit der Markenpower beider Konzerne.
Jim Farley, CEO von Ford, bezeichnete Europa als "Frontlinie bei der globalen Transformation unserer Branche". Eine bemerkenswert ehrliche Einschätzung, die zeigt: Hier wird nicht mehr um Marktführerschaft gekämpft, sondern ums nackte Überleben. Denn während Ford und Renault noch über Synergien philosophieren, haben chinesische Anbieter wie BYD, Changan und MG bereits sechs Prozent des europäischen Marktes erobert – Tendenz stetig steigend.
Das Versagen der EU-Zollpolitik
Die Hilflosigkeit der europäischen Politik in dieser Situation ist geradezu erschütternd. Mit Zöllen von bis zu 45,3 Prozent wollte Brüssel die chinesische Invasion stoppen. Das Ergebnis? Die Verkäufe chinesischer E-Autos stiegen in den ersten zehn Monaten des Jahres um mehr als ein Viertel. Die Zölle verpufften wie ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Noch absurder wird es, wenn man bedenkt, dass die EU-Kommission nun ein Überprüfungsverfahren eingeleitet hat, das möglicherweise zu einer Mindestpreisregelung führt. Im Klartext: Die Zölle könnten durch einen Mechanismus ersetzt werden, der chinesische E-Autos sogar noch billiger macht. Man fragt sich unwillkürlich, ob in Brüssel überhaupt noch jemand die Interessen der europäischen Industrie vertritt.
BYDs strategisches Meisterstück
Während europäische Hersteller noch debattieren, handelt BYD mit beeindruckender Konsequenz. Der chinesische Konzern errichtete blitzschnell Produktionsstätten in Ungarn und der Türkei, investierte massiv in Thailand, Indonesien und Kambodscha. Mit einem Absatzplus von fast fünf Prozent auf 3,322 Millionen Einheiten weltweit zeigt BYD, wie moderne Industriepolitik funktioniert: agil, strategisch und ohne ideologische Scheuklappen.
Die Analysten von SNE Research sprechen von "flexiblen Reaktionsstrategien", die es dem Unternehmen ermöglichen, Zölle zu umgehen und gleichzeitig Subventionen abzugreifen. Ein Lehrstück in Sachen Marktwirtschaft, von dem unsere trägen europäischen Konzerne nur träumen können.
Trumps Amerika verschärft den Druck
Als wäre die Situation nicht schon dramatisch genug, erhöht auch die neue US-Administration unter Donald Trump den Druck auf die Automobilindustrie. Die Abschaffung der Steuergutschriften für E-Autos und die Lockerung der Effizienzvorschriften für Verbrenner zeigen: Amerika setzt wieder auf fossile Kraftstoffe. Für Ford bedeutet das einen Spagat zwischen zwei Welten – in Europa muss man elektrisch fahren, in den USA weiter auf Verbrenner setzen.
Der Preis der grünen Ideologie
Was wir hier erleben, ist das Resultat jahrelanger ideologiegetriebener Politik. Während Deutschland und Europa sich in Klimaneutralität und CO2-Zielen verstrickten, bauten die Chinesen konsequent ihre Industrie aus. Jetzt, wo die Große Koalition unter Friedrich Merz ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur plant und die Klimaneutralität bis 2045 im Grundgesetz verankert, fragt man sich: Wer soll das bezahlen? Die Antwort kennen wir bereits – es sind die Bürger, die über Generationen hinweg für diese Luftschlösser bluten werden.
Die Ford-Renault-Allianz mag ein notwendiger Schritt sein, aber sie wirkt wie ein Pflaster auf einer klaffenden Wunde. Solange Europa nicht bereit ist, seine industriefeindliche Politik grundlegend zu überdenken, werden solche Kooperationen bestenfalls den Niedergang verlangsamen, nicht aber aufhalten. Die wahre Frontlinie verläuft nicht zwischen Ford-Renault und BYD, sondern zwischen einer realitätsfremden Politik und den harten Gesetzen des Weltmarkts.
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