
Gesundheitskrise im Kanzleramt: Wenn Minister am Kabinettstisch kollabieren
Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz scheint bereits nach wenigen Monaten erste Risse zu zeigen – und das nicht nur politisch, sondern auch gesundheitlich. Der dramatische Zusammenbruch von Verkehrsminister Patrick Schnieder während der Kabinettsklausur wirft ein bezeichnendes Licht auf den Zustand unserer Regierung.
Was sich am Dienstag im Kanzleramt abspielte, hätte symbolträchtiger kaum sein können: Während die Minister über Wirtschaft, Finanzen und die sogenannte "Staatsmodernisierung" berieten, brach Schnieder direkt am Kabinettstisch zusammen. Der 57-jährige CDU-Politiker musste von Sanitätern versorgt und ins Bundeswehr-Krankenhaus gebracht werden.
Wenn der Druck zu groß wird
Man könnte meinen, die Last der Verantwortung wiege in diesen Tagen besonders schwer. Schnieder, der nun alle Termine absagen musste, wird die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Saarbrücken verpassen. Besonders bitter dürfte für ihn der Ausfall eines Termins sein, der ihm nach eigenen Angaben besonders am Herzen lag: Die Verkündung zur Wiedereröffnung der seit fast vier Jahren gesperrten Rahmedetalbrücke bei Lüdenscheid.
Vier Jahre Sperrung einer wichtigen Verkehrsader – das ist symptomatisch für den Zustand unserer Infrastruktur. Während die Politik über 500 Milliarden Euro Sondervermögen diskutiert und die Klimaneutralität im Grundgesetz verankert, verfallen unsere Brücken und Straßen. Die Prioritäten scheinen verschoben, wenn ideologische Projekte wichtiger werden als funktionierende Verkehrswege.
Ein Tag der Dramen
Schnieders Kollaps war nicht das einzige Drama an diesem denkwürdigen ersten Tag der Klausurtagung. Bereits am Morgen hatte Staatsminister Wolfram Weimer nach einem Wortwechsel mit Kanzler Merz überstürzt die Runde verlassen. Der Grund: Ein Todesfall in der Familie. Weimers Schwiegervater, den Merz persönlich kannte, war am Morgen verstorben.
Diese menschlichen Tragödien erinnern daran, dass hinter den politischen Funktionen Menschen stehen – Menschen, die unter enormem Druck arbeiten. Doch sie werfen auch Fragen auf: Ist der politische Betrieb in Berlin zu einem Hamsterrad geworden, das seine Protagonisten verschleißt? Oder zeigt sich hier bereits die Überforderung einer Koalition, die mit großen Versprechen angetreten war?
Die Symbolik des Moments
Es mag Zufall sein, dass ausgerechnet während Beratungen über "Staatsmodernisierung" ein Minister zusammenbricht. Doch die Symbolik ist kaum zu übersehen. Während man über die Zukunft des Landes diskutiert, versagt buchstäblich die Gegenwart ihren Dienst. Die neue Regierung, die mit dem Versprechen angetreten war, keine neuen Schulden zu machen, plant bereits ein gigantisches Sondervermögen, das künftige Generationen belasten wird.
Die Inflation steigt, die Kriminalität erreicht Rekordniveau, und unsere Infrastruktur zerfällt – während die Politik über Klimaneutralität und ideologische Großprojekte debattiert. Vielleicht ist Schnieders Zusammenbruch auch ein Weckruf: Es wird Zeit, sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren – auf ein funktionierendes Deutschland, in dem Brücken nicht vier Jahre gesperrt bleiben und Minister nicht am Kabinettstisch kollabieren.
"Es geht ihm gut, es geht ihm besser, aber er soll sich einige Tage schonen"
So lapidar kommentierte der Ministeriumssprecher den Vorfall. Doch die Frage bleibt: Sollte sich nicht die gesamte Politik einige Tage schonen – und dann mit neuer Kraft an den wirklichen Problemen dieses Landes arbeiten? Die Bürger hätten es verdient.
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