
Goldpreis verharrt im Dornröschenschlaf – während Trump die Zollkeule schwingt
Der Goldpreis dümpelt weiter auf hohem Niveau vor sich hin, als warte er auf den erlösenden Kuss. Doch statt eines Märchenprinzen könnten es die harten Realitäten der Trump'schen Handelspolitik und die Signale der US-Notenbank sein, die das Edelmetall aus seinem Schlummer reißen.
Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau
Am Dienstagvormittag notierte die Feinunze Gold bei 3.334 US-Dollar beziehungsweise 2.835 Euro – praktisch unverändert zur Vorwoche. Die Distanz zu den Rekordhochs vom 6. Mai 2025 beträgt lediglich 2,8 Prozent in Dollar, während es in Euro immerhin 6 Prozent sind. Diese Diskrepanz offenbart die dramatische Schwäche des Greenbacks: Seit Jahresbeginn hat der Euro gegenüber dem Dollar satte 14 Prozent zugelegt – ein Armutszeugnis für die US-Währungspolitik.
Während Gold in seiner Lethargie verharrt, zeigen die Anleihemärkte deutlich mehr Leben. Die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen kletterten auf 4,4 Prozent, deutsche Papiere rentieren mittlerweile bei 2,64 Prozent. Diese steigenden Zinsen könnten theoretisch die Attraktivität des zinslosen Goldes schmälern – wäre da nicht die berechtigte Sorge vor der nächsten Eskalationsstufe im globalen Handelskrieg.
Trump zückt erneut die Zollpistole
Als hätte die Weltwirtschaft nicht schon genug Probleme, verschickte Donald Trump am Montag neue Zolldrohungen wie Weihnachtskarten im Juli. Bis zu 40 Prozent Strafzölle sollen ab dem 1. August auf Importe aus 14 Ländern erhoben werden. Man könnte meinen, der Mann habe aus seiner ersten Amtszeit nichts gelernt – oder vielleicht doch zu viel?
Diese protektionistische Keule dürfte die ohnehin fragile Weltwirtschaft weiter destabilisieren. Während Trump glaubt, Amerika wieder groß zu machen, riskiert er, den globalen Handel in eine Abwärtsspirale zu schicken. Für Goldanleger könnte sich diese Unsicherheit jedoch als Glücksfall erweisen.
US-Arbeitsmarkt: Schein und Sein
Die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten mögen oberflächlich betrachtet positiv erscheinen, doch der Teufel steckt im Detail. Die Zuwächse konzentrieren sich vorwiegend auf niedrig bezahlte und unsichere Jobs – kaum das Fundament für nachhaltiges Wirtschaftswachstum. Gleichzeitig stagnieren wichtige Bereiche des Dienstleistungs- und Industriesektors, was strukturelle Schwächen offenlegt.
Diese Entwicklung nährt die Erwartungen weiterer Zinssenkungen durch die Federal Reserve. Für September wird bereits mit einer Wahrscheinlichkeit von 59 Prozent ein Zinsschritt von 25 Basispunkten eingepreist. Das am Mittwochabend anstehende Fed-Protokoll dürfte weitere Hinweise auf die künftige Geldpolitik liefern.
Gold als ultimativer Vermögensschutz
In Zeiten, in denen Handelskriege eskalieren, Währungen schwächeln und die Geldpolitik zwischen Inflation und Rezession laviert, erweist sich physisches Gold einmal mehr als unverzichtbarer Baustein der Vermögenssicherung. Während Papierwährungen durch die Druckerpressen der Notenbanken entwertet werden und Staatsanleihen trotz steigender Renditen real an Kaufkraft verlieren, behält das gelbe Metall seinen inneren Wert.
Die aktuelle Seitwärtsbewegung des Goldpreises sollte nicht als Schwäche, sondern als Verschnaufpause vor dem nächsten Anstieg interpretiert werden. Die fundamentalen Faktoren – ausufernde Staatsverschuldung, geopolitische Spannungen und die systematische Entwertung der Fiatwährungen – sprechen eine deutliche Sprache.
Fazit: Die Ruhe vor dem Sturm?
Der Goldmarkt befindet sich derzeit in einer Phase gespannter Erwartung. Die Kombination aus Trumps aggressiver Zollpolitik, den strukturellen Schwächen der US-Wirtschaft und der unvermeidlichen Lockerung der Geldpolitik schafft ein Umfeld, in dem Gold seine traditionelle Rolle als sicherer Hafen ausspielen könnte.
Kluge Anleger nutzen die aktuelle Konsolidierung, um ihre Edelmetallbestände aufzustocken. Denn wenn die nächste Krise – und sie wird kommen – die Finanzmärkte erschüttert, dürfte es für günstige Einstiegskurse zu spät sein. In einer Welt, in der Politiker mit Zöllen jonglieren wie Zirkusartisten mit brennenden Fackeln, bleibt Gold der einzige verlässliche Anker im Portfolio.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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