
Machtkampf um den amerikanischen Kontinent: Warum die westliche Hemisphäre zum geopolitischen Pulverfass wird
Während sich die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf die Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten richtet, braut sich auf dem amerikanischen Doppelkontinent ein Sturm zusammen, der das globale Machtgefüge grundlegend erschüttern könnte. Die Vereinigten Staaten sehen sich mit einer beispiellosen Herausforderung konfrontiert: China und Russland haben sich in ihrem eigenen Hinterhof festgesetzt – und Washington reagiert mit einer Mischung aus Dollardiplomacie und kaum verhüllter militärischer Drohgebärde.
Venezuela: Der Zankapfel mit den größten Ölreserven der Welt
Eine militärische Konfrontation um Venezuela erscheint zunehmend wahrscheinlich. Seit Hugo Chávez 1999 an die Macht kam, hat sich Caracas fest im Lager Moskaus und Pekings verankert. Die gewaltigen Öl- und Goldreserven des Landes machen es zu einem geopolitischen Filetstück ersten Ranges. Mit über 303 Milliarden Barrel verfügt Venezuela über die größten nachgewiesenen Ölreserven der Welt – mehr als Saudi-Arabien.
Für China und Russland stellt Venezuela einen strategischen Brückenkopf im amerikanischen Hinterhof dar – gewissermaßen das Spiegelbild dessen, was die USA mit Taiwan und der Ukraine gegenüber Peking und Moskau praktizieren. Trumps erneuerter "Krieg gegen Drogen" entpuppt sich bei näherer Betrachtung als kaum verhüllter Vorwand, um amerikanische geopolitische Interessen in der Region voranzutreiben.
Washington hat venezolanische Organisationen wie die Tren de Aragua und das Cartel de los Soles als "ausländische Terrororganisationen" eingestuft – eine dramatische Eskalation ohne Präzedenzfall. Diese Einstufungen ebnen den Weg für militärische und verdeckte Operationen unter dem Deckmantel der Terrorismusbekämpfung. Die beeindruckende Flottenkonzentration vor Venezuelas Küste erinnert an klassische Kanonenbootdiplomatie des 19. Jahrhunderts.
Kuba: Der unbezwingbare Stachel im Fleisch Washingtons
Kuba mag auf der Landkarte klein erscheinen, doch seine Position – nur 90 Meilen von Florida entfernt – macht es zu einem der strategisch bedeutsamsten Felder auf dem hemisphärischen Schachbrett. Die Insel ist mehr als ein Relikt des Kalten Krieges – sie ist eine lebendige Variable in der heutigen multipolaren Ordnung.
Für Peking und Moskau bietet Kuba einen seltenen Stützpunkt in Amerikas eigenem Hinterhof – einen Ort, um Soft Power, Geheimdienstaktivitäten und potenziell sogar militärischen Einfluss zu projizieren. China ist mittlerweile Kubas größter Handelspartner und bedeutender Investor in Telekommunikation, Häfen und Infrastruktur. Russland hat mehr als eine Milliarde Dollar an wirtschaftlicher Zusammenarbeit zugesagt.
Kuba ist zugleich eine ernüchternde Erinnerung an die Grenzen amerikanischer Macht. Seit 1959 hat Washington verdeckte Operationen, Wirtschaftsembargos und zahllose Versuche unternommen, das kubanische Regime zu stürzen – und dennoch besteht es fort. Welchen neuen Schachzug könnte die USA jetzt noch einsetzen, den sie nicht bereits versucht hat?
Argentinien: Washingtons teuerste Wette in Südamerika
Unter Javier Milei hat sich Argentinien zu einem Schlüsselpartner der USA in Südamerika entwickelt. Deshalb hat Washington eine ungewöhnlich große und offen politische Wette auf das Land abgeschlossen. Finanzminister Scott Bessent und Präsident Trump kündigten einen Währungsswap über 20 Milliarden Dollar an, der es dem US-Finanzministerium ermöglicht, argentinische Pesos zu kaufen und Dollars zu liefern, um Argentiniens Finanzsystem zu stabilisieren.
Trump bezeichnete den Deal als "wirtschaftliche Monroe-Doktrin" und machte damit unmissverständlich klar, dass es sich nicht einfach um ein Wirtschaftsprogramm handelt, sondern um einen geopolitischen Schachzug. Er verknüpfte die Fortsetzung der US-Unterstützung direkt mit dem politischen Erfolg Präsident Mileis.
Das amerikanische Interesse an Argentinien ist nicht schwer zu verstehen: Das Land ist die drittgrößte Volkswirtschaft Lateinamerikas mit einem BIP von etwa 600 Milliarden Dollar, ein bedeutender Exporteur landwirtschaftlicher Produkte und verfügt über einige der weltweit größten Schiefergasreserven sowie gewaltige Lithiumvorkommen.
Panama und der Kanal: Trumps ultimative rote Linie
Panama hat sich zu einem entscheidenden Brennpunkt im Wettstreit um Einfluss in der westlichen Hemisphäre entwickelt. Mit dem Panamakanal im Zentrum des Welthandels und der US-Marinestrategie betrachtet die Trump-Administration jeden chinesischen Brückenkopf in der Nähe der Wasserstraße als inakzeptabel.
Außenminister Marco Rubio überbrachte bei einem Besuch eine unmissverständliche Botschaft: Chinesischen Einfluss rund um den Kanal reduzieren – oder mit Konsequenzen rechnen. Innerhalb weniger Tage kündigte Panama an, sein Memorandum mit Chinas Belt-and-Road-Initiative nicht zu verlängern. Trump selbst hat öffentlich die Souveränität des Kanals in Frage gestellt und angedeutet, die USA könnten ihn "zurückholen".
Mexiko: Zwischen Souveränität und amerikanischem Druck
Mexiko steht sowohl geografisch als auch wirtschaftlich im Herzen der Amerikas. Als größter Handelspartner der USA unterhält Mexiko tiefe wirtschaftliche, industrielle und logistische Verbindungen mit Washington. Gleichzeitig engagiert sich Mexiko wirtschaftlich mit China – chinesische Waren und Investitionen fließen in wachsendem Tempo nach Mexiko.
Die Trump-Administration hat große mexikanische Verbrecherorganisationen als ausländische Terrororganisationen eingestuft und plant militärische Operationen innerhalb mexikanischer Grenzen. Für Mexikos Führung stellt dies eine ernsthafte Herausforderung dar. Mexiko besteht darauf, dass keine ausländischen Militäroperationen ohne Genehmigung auf seinem Boden stattfinden dürfen.
Die finanzielle Dimension des geopolitischen Umbruchs
Der Machtkampf, der sich über die westliche Hemisphäre entfaltet, ist nicht nur ein regionaler Wettstreit – er ist ein Zeichen der tieferen wirtschaftlichen Brüche, die sich nun durch das globale System ausbreiten. Während die USA, China und Russland um Einfluss in Lateinamerika konkurrieren, schwächen sich die finanziellen Grundlagen, die einst die amerikanische globale Dominanz untermauerten, unter dem Gewicht von Inflation, Schulden und einer überspannten Währungsordnung.
In Zeiten solcher geopolitischer Unsicherheit erweisen sich physische Edelmetalle wie Gold und Silber traditionell als verlässliche Wertspeicher. Sie bieten Schutz vor Währungsturbulenzen und geopolitischen Verwerfungen – Eigenschaften, die in der sich abzeichnenden Neuordnung der globalen Machtverhältnisse von unschätzbarem Wert sein könnten.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger ist selbst für seine Investitionsentscheidungen verantwortlich und sollte vor jeder Anlageentscheidung eigene Recherchen durchführen oder einen qualifizierten Finanzberater konsultieren.

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