
Moskauer Machtpoker: Putin lässt Trump-Gesandte fünf Stunden zappeln – ohne Ergebnis
Was für eine Farce! Da reist der US-Sondergesandte Steve Witkoff eigens nach Moskau, bringt sogar noch Trumps Schwiegersohn Jared Kushner mit – und nach fünf Stunden Palaver mit Wladimir Putin steht man genau dort, wo man vorher auch schon war: bei null. Die Amerikaner mögen von "produktiven Gesprächen" faseln, doch die harte Realität sieht anders aus: In der entscheidenden Frage der besetzten ukrainischen Gebiete gab es keinerlei Bewegung.
Diplomatisches Theater ohne Substanz
Man muss sich das einmal vorstellen: Da sitzt die amerikanische Delegation im Kreml, präsentiert ihre überarbeiteten Friedenspläne, und Putin lässt sie durch seinen Berater Juri Uschakow wissen, dass man zwar gerne plaudere, aber bei den Kernfragen keinen Millimeter nachgebe. "Es wurde noch keine Kompromisslösung bezüglich der Gebiete gefunden", ließ Uschakow verlauten – diplomatischer Klartext für: Wir behalten, was wir erobert haben.
Besonders pikant: Die Amerikaner hatten im Vorfeld einen 28-Punkte-Plan vorgelegt, der in Europa und der Ukraine bereits als zu russlandfreundlich kritisiert worden war. Selbst diese weitreichenden Zugeständnisse reichten Putin offenbar nicht aus. Stattdessen ließ er seinen Gesandten Kirill Dmitriev auf X von "produktiven" Gesprächen schwärmen – während gleichzeitig in der Substanz nichts erreicht wurde.
Die Naivität der Trump-Administration
Was besonders verstört: Pressesprecherin Karoline Leavitt hatte vor dem Treffen verkündet, man sei im Weißen Haus "sehr optimistisch", eine Einigung zur Beendigung des Krieges zu erzielen. Diese Naivität im Umgang mit einem Autokraten wie Putin ist erschreckend. Hat man in Washington wirklich geglaubt, der russische Präsident würde nach dreieinhalb Jahren Krieg plötzlich seine Maximalforderungen aufgeben?
"Wir konnten uns in einigen Punkten einigen (...), andere Punkte wurden kritisiert"
So fasste Uschakow das Treffen zusammen – eine diplomatische Nebelkerze, die mehr verschleiert als erhellt. Welche Punkte das gewesen sein sollen, bleibt im Dunkeln. Beide Seiten hätten vereinbart, keine Details preiszugeben. Wie praktisch für Putin!
Rubios Schönfärberei
Noch bemerkenswerter ist die Reaktion von US-Außenminister Marco Rubio. Er sprach allen Ernstes davon, man habe "einige Fortschritte erzielt" und versuche herauszufinden, "womit die Ukrainer leben könnten". Womit die Ukrainer leben könnten? Als ob es hier um einen Immobiliendeal ginge und nicht um die territoriale Integrität eines souveränen Staates!
Diese Formulierung offenbart die ganze Problematik der amerikanischen Herangehensweise: Man verhandelt über den Kopf der Ukraine hinweg und sucht nach Kompromissen, die letztlich nur Putins Aggression belohnen würden. Die Geschichte lehrt uns, dass Appeasement gegenüber Diktatoren noch nie funktioniert hat – warum sollte es diesmal anders sein?
Ein Déjà-vu der Hilflosigkeit
Was bleibt nach diesem diplomatischen Schauspiel? Die ernüchternde Erkenntnis, dass Putin weiterhin auf Zeit spielt und darauf setzt, dass der Westen irgendwann müde wird. Die Ankündigung, dass ein Treffen zwischen Trump und Putin vom "Fortschritt abhängen" werde, den man erziele, klingt wie blanker Hohn. Welcher Fortschritt soll das sein, wenn man sich in der Kernfrage keinen Zentimeter bewegt hat?
Die Trump-Administration täte gut daran, ihre Strategie grundlegend zu überdenken. Statt in Moskau Bittstellerbesuche zu absolvieren, sollte man die Unterstützung für die Ukraine verstärken. Nur aus einer Position der Stärke heraus lassen sich mit Autokraten wie Putin vernünftige Vereinbarungen treffen. Alles andere ist Wunschdenken – und das kann sich die freie Welt in diesen gefährlichen Zeiten nicht leisten.
Während in Moskau folgenlose Gespräche geführt werden, geht das Sterben in der Ukraine weiter. Jeder Tag ohne echte Fortschritte bedeutet mehr Leid, mehr Zerstörung, mehr Tote. Das sollten sich die Verhandlungsführer vor Augen halten, wenn sie das nächste Mal von "produktiven Gesprächen" schwadronieren.
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