
Ölpreise im Sinkflug: Trumps fragwürdiger "Waffenstillstand" zwischen Israel und Iran entpuppt sich als Luftnummer
Die Finanzmärkte erlebten gestern ein Wechselbad der Gefühle, als Donald Trump vollmundig einen "vollständigen und totalen Waffenstillstand" zwischen Israel und Iran verkündete. Was zunächst wie ein diplomatischer Durchbruch aussah, entpuppte sich binnen Stunden als das, was man von Trump-Ankündigungen mittlerweile gewohnt ist: heiße Luft mit wenig Substanz.
Der Ölpreis reagierte prompt auf Trumps Verkündung auf seiner hauseigenen Plattform Truth Social. Brent-Rohöl stürzte zunächst um über 5 Prozent auf 67,65 Dollar pro Barrel ab – ein Rückgang, der die Hoffnung auf eine Entspannung im Nahen Osten widerspiegelte. Doch die Ernüchterung folgte auf dem Fuße.
Die Realität holt Trumps Wunschdenken ein
Kaum war die digitale Tinte auf Trumps Social-Media-Post getrocknet, meldete Israels Militär bereits neue iranische Raketenangriffe – nur Stunden nach Beginn des angeblichen Waffenstillstands. Während iranische Medien diese Berichte dementierten, kündigte Israels Verteidigungsminister Israel Katz eine "kraftvolle" Antwort an. So viel zum Thema "vollständiger und totaler Waffenstillstand".
Die Märkte reagierten entsprechend nervös. Der Ölpreis erholte sich teilweise und notierte später bei 69,21 Dollar – immer noch ein Minus von 3 Prozent, aber weit entfernt vom anfänglichen Einbruch. Die Unsicherheit bleibt das bestimmende Element, während Händler zwischen Hoffnung und Realität schwanken.
Gewinner und Verlierer des Chaos
Während die Ölkonzerne bluten – Shell verlor 3,5 Prozent, BP sogar 4,8 Prozent –, feierten Reise- und Airline-Aktien eine Party. Air France KLM, IAG (Mutterkonzern von British Airways), Wizz Air und Lufthansa legten zwischen 5 und 8 Prozent zu. Der Reiseveranstalter TUI sprang sogar um 8 Prozent nach oben.
"Risikoaktiva sind wieder auf der Speisekarte", kommentierte Matt Britzman von Hargreaves Lansdown trocken. Eine bemerkenswerte Einschätzung angesichts der Tatsache, dass die "Details noch etwas in der Luft hängen" könnten.
Die Ironie dabei: Trotz des angeblichen Waffenstillstands setzen Airlines ihre Flüge in die Region weiterhin aus. British Airways strich alle Flüge nach Doha bis einschließlich 25. Juni, Wizz Air cancelte Verbindungen in die Vereinigten Arabischen Emirate bis Ende Juni. So viel Vertrauen haben die Fluggesellschaften offenbar in Trumps diplomatische Künste.
Die Straße von Hormus – das Damoklesschwert über den Ölmärkten
Besonders brisant bleibt die Situation um die Straße von Hormus. Das iranische Parlament stimmte für deren Schließung – ein Schritt, der über 20 Millionen Barrel Öl täglich und damit mehr als ein Fünftel der weltweiten Ölversorgung gefährden würde. Dass die Meerenge bislang offen blieb, dürfte weniger an Trumps Verhandlungsgeschick als an der Zurückhaltung Teherans liegen.
Chris Beauchamp von IG bringt es auf den Punkt: "Es gibt noch Hürden zu überwinden, insbesondere die Frist für Handelsabkommen am 8. Juli." Die sinkenden Ölpreise mögen kurzfristig Inflationsängste dämpfen, doch die grundsätzliche Unsicherheit bleibt bestehen.
Was bedeutet das für Anleger?
Die volatilen Ölpreise zeigen einmal mehr, wie fragil das Kartenhaus der globalen Energieversorgung ist. Während Aktienanleger auf kurzfristige Gewinne hoffen, sollten vorausschauende Investoren die langfristige Perspektive nicht aus den Augen verlieren. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber bieten in solchen unsicheren Zeiten einen bewährten Schutz – sie sind weder von geopolitischen Spielchen noch von Social-Media-Ankündigungen abhängig.
Die Geschichte lehrt uns: Wenn Politiker vollmundige Versprechen machen und die Realität diese binnen Stunden widerlegt, ist Vorsicht geboten. Trumps "Waffenstillstand" reiht sich nahtlos in die lange Liste politischer Luftschlösser ein, die an der harten Realität des Nahen Ostens zerschellen.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.
RETTE DEIN GELD: Der digitale Euro kommt
Keine Kreditkarte erforderlich • Keine versteckten Kosten
Ihre Experten im Webinar:

Dr. Daniele Ganser

Peter Hahne

Ernst Wolff

Prof. Dr. R. Werner

Matthew Piepenburg

Tom O. Regenauer
Die 4 Gefahren
für Ihr Vermögen
Konkrete Lösungen
zum Schutz
15.000€ Gold
zu gewinnen
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik