
Australiens Social-Media-Verbot: Ein mutiger Schritt oder gefährliche Bevormundung?
Während in Deutschland die Politik noch über Jugendschutz im Internet debattiert, macht Australien Nägel mit Köpfen. Seit Mittwoch dürfen Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren keine sozialen Medien mehr nutzen – ein weltweites Novum, das die Tech-Giganten das Fürchten lehrt. Doch ist dieser radikale Schritt wirklich der richtige Weg, oder schießt der australische Staat hier über das Ziel hinaus?
Drakonische Strafen für Silicon Valley
Die australische Regierung meint es ernst: Plattformen wie TikTok, Instagram, Facebook und YouTube müssen ab sofort sicherstellen, dass keine Nutzer unter 16 Jahren auf ihre Dienste zugreifen können. Bei Verstößen drohen saftige Geldstrafen von bis zu 49,5 Millionen australischen Dollar – umgerechnet etwa 30 Millionen Euro. Ein Betrag, der selbst für die Techriesen aus dem Silicon Valley nicht mehr unter "Portokasse" fällt.
Interessanterweise haben sich fast alle großen Plattformen bereits bereit erklärt, die neuen Vorgaben umzusetzen. Nur Elon Musks X tanzt aus der Reihe – wenig überraschend für einen Mann, der sich gerne als Verfechter der absoluten Meinungsfreiheit inszeniert. Die anderen setzen auf technische Lösungen wie Altersschätzung per Selfie oder die Verknüpfung mit Bankdaten. Ob diese Methoden wirklich funktionieren oder findige Teenager sie binnen Tagen aushebeln werden, bleibt abzuwarten.
Ein globaler Dominoeffekt?
Was in Australien beginnt, könnte schon bald weltweit Schule machen. Von Dänemark bis Malaysia beobachten Regierungen gespannt das australische Experiment. Die Begründung klingt zunächst nachvollziehbar: Interne Meta-Dokumente hätten gezeigt, dass das Unternehmen sehr wohl wisse, wie schädlich seine Produkte für die psychische Gesundheit Jugendlicher seien – von Körperbildproblemen bis zu suizidalen Gedanken.
"Während Australien das erste Land ist, das solche Einschränkungen einführt, wird es wahrscheinlich nicht das letzte bleiben"
So prophezeit es Professor Tama Leaver von der Curtin University. Die Macht von Big Tech werde erfolgreich in Frage gestellt, meint er. Doch ist das wirklich ein Grund zum Jubeln? Oder erleben wir hier den Beginn einer gefährlichen staatlichen Bevormundung, die Eltern ihre Erziehungsverantwortung abnimmt?
Wissenschaft im Blindflug
Besonders pikant: Die wissenschaftliche Grundlage für das Verbot ist alles andere als eindeutig. Die Psychologin Amy Orben von der Universität Cambridge räumt ein, dass zwar viele Studien einen Zusammenhang zwischen Social-Media-Nutzung und psychischen Problemen bei Jugendlichen feststellten. Aber – und hier wird es interessant – es sei schwierig, eindeutige Schlussfolgerungen zu ziehen. Greifen junge Menschen vielleicht gerade deshalb zu sozialen Medien, weil sie bereits leiden?
Australiens Premierminister Anthony Albanese appelliert derweil romantisch an die Jugend: "Verbringt Zeit mit euren Freunden und eurer Familie. Persönlich, von Angesicht zu Angesicht." Ein hehres Ziel, keine Frage. Doch in einer zunehmend digitalisierten Welt wirkt dieser Aufruf wie aus der Zeit gefallen. Während deutsche Politiker noch über die Digitalisierung der Schulen diskutieren, verbietet Australien seinen Jugendlichen gleich den Zugang zu einem wesentlichen Teil der modernen Kommunikation.
Der Preis der Sicherheit
Man könnte argumentieren, dass Australien hier einen mutigen Schritt zum Schutz seiner Jugend unternimmt. Andererseits stellt sich die Frage: Bereiten wir unsere Kinder so wirklich auf eine digitale Zukunft vor? Oder schaffen wir eine Generation, die mit 16 Jahren plötzlich und unvorbereitet in die Welt der sozialen Medien geworfen wird?
Die Ironie dabei: Während westliche Demokratien ihre Bürger immer stärker bevormunden, nutzen autoritäre Regime soziale Medien geschickt für ihre Zwecke. Vielleicht sollten wir weniger über Verbote nachdenken und mehr darüber, wie wir junge Menschen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien erziehen können.
Eines ist sicher: Das australische Experiment wird weltweit genau beobachtet. Ob es als Vorbild oder als abschreckendes Beispiel in die Geschichte eingeht, werden die kommenden Jahre zeigen. Für Anleger, die sich Sorgen um die Zukunft der Tech-Giganten machen, könnte es jedenfalls nicht schaden, einen Teil ihres Vermögens in krisensichere Sachwerte wie physische Edelmetalle umzuschichten. Gold und Silber kennen schließlich keine Altersbeschränkung.
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