
Pflegeversicherung vor dem Kollaps: DAK prognostiziert Milliardendefizit - Wirtschaftsweise fordert radikale Einschnitte
Die Situation in der deutschen Pflegeversicherung spitzt sich dramatisch zu. Nach aktuellen Berechnungen der DAK-Gesundheit steuert das System unaufhaltsam auf ein gewaltiges Defizit zu. Für das laufende Jahr wird bereits ein Fehlbetrag von 1,65 Milliarden Euro erwartet - doch das ist erst der Anfang. Bis 2026 könnte sich das finanzielle Loch auf erschreckende 3,5 Milliarden Euro ausweiten.
Beitragserhöhungen scheinen unvermeidlich
Die Zahlen sind alarmierend: Ohne zusätzliche Finanzmittel droht spätestens zum Jahreswechsel 2026 eine weitere Beitragserhöhung um mindestens 0,3 Prozentpunkte. Bereits zu Jahresbeginn wurden die Beiträge um 0,2 Prozentpunkte angehoben, nachdem die Pflegeversicherung 2023 ein Minus von 1,54 Milliarden Euro verzeichnete. Derzeit zahlt ein Kassenmitglied mit einem Kind 3,6 Prozent seines Bruttoeinkommens - Tendenz steigend.
Demografische Entwicklung verschärft die Krise
Die Zukunftsprognosen zeichnen ein düsteres Bild: Von den aktuell etwa 5,6 Millionen Leistungsempfängern wird die Zahl in den nächsten zwei Jahrzehnten um mehr als ein Fünftel ansteigen. Bis 2055 rechnen Experten mit 6,8 bis 7,6 Millionen Pflegebedürftigen - eine Entwicklung, die das ohnehin strauchelnde System vor weitere massive Herausforderungen stellt.
Wirtschaftsweise fordert radikale Reformen
Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm schlägt nun Alarm und fordert einschneidende Maßnahmen. Die steigenden Beiträge seien nicht mehr tragbar. Ihre Lösung klingt radikal: weniger Leistungen bei realistischeren Beiträgen. Auch eine höhere Selbstbeteiligung der Pflegepatienten steht im Raum. Grimm plädiert zudem für verschärfte Bedürftigkeitsprüfungen - ein Vorschlag, der die soziale Schieflage weiter verschärfen könnte.
Reformbedarf von Bevölkerung erkannt
Die Dringlichkeit der Situation scheint in der Bevölkerung angekommen zu sein. Laut dem aktuellen DAK-Pflegereport sehen fast 80 Prozent der Bundesbürger einen grundlegenden Reformbedarf in der Altenpflege. DAK-Vorstandschef Andreas Storm fordert Maßnahmen zur Vermeidung weiterer Beitragserhöhungen und schließt sich damit der Forderung des Kranken- und Pflegekassen-Verbands an, dass der Bund die Rentenversicherungsbeiträge für pflegende Angehörige übernehmen solle.
Kritischer Kommentar
Diese Entwicklung ist das direkte Resultat einer verfehlten Sozialpolitik der letzten Jahrzehnte. Statt rechtzeitig zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln, wurde das Problem der alternden Gesellschaft systematisch ignoriert. Nun droht ein Kollaps des Systems, der vor allem die schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft treffen wird. Die Forderung nach weiteren Leistungskürzungen zeigt einmal mehr, wie weit sich die politische Elite von den Bedürfnissen der Bevölkerung entfernt hat. Stattdessen bräuchte es endlich ein durchdachtes Konzept, das die Würde der Pflegebedürftigen in den Mittelpunkt stellt und gleichzeitig die finanzielle Nachhaltigkeit sichert.
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