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08.01.2024
08:37 Uhr

Die Illusion der Kontrolle: Fiatgeld und Bitcoin in der Ära der Postmoderne

Die Illusion der Kontrolle: Fiatgeld und Bitcoin in der Ära der Postmoderne

Im Schatten der real existierenden Postmoderne entfaltet sich ein Szenario, das die Grundfesten unserer Wirtschaft und Gesellschaft erschüttert. Es ist ein Zeitalter, in dem Simulationen die Realität ersetzen und in dem die Vernunft dem Machterhalt geopfert wird. Dieses Phänomen zeigt sich nicht nur in der Wissenschaft und Politik, sondern auch in der Welt des Geldes.

Die Entkopplung des Geldes von der Realität

Am 8. Januar 2024 erläuterte Michael Esfeld, Professor für Wissenschaftsphilosophie, in einem bemerkenswerten Artikel die Tragweite der Postmoderne für unser Geldsystem. Seit dem historischen Schritt von Richard Nixon im Jahre 1971, die Goldbindung des US-Dollars aufzuheben, wurde das Fundament des Fiatgeldes erschüttert. Der Euro folgte diesem Beispiel als Währung, die von Beginn an durch nichts gedeckt ist – eine reine Simulation. Dieser Schritt diente nicht nur der Machtausweitung der Staaten, sondern auch der Finanzierung unbegrenzter Ausgaben, ohne den Bürgern direkt in die Tasche zu greifen.

Bitcoin – Rebellion gegen das Fiatregime?

Bitcoin tritt als Antagonist dieses Systems auf. Als Kryptowährung, die auf einem freiwilligen Konsens beruht und deren Verfügbarkeit begrenzt ist, bietet Bitcoin eine Alternative zur staatlichen Geldschöpfung. Es ist eine Simulation, die die Eigenschaften von Gold und Silber im digitalen Zeitalter nachahmt, ohne jedoch ein physisches Gut zu sein. Die Blockchain-Technologie, die Bitcoin zugrunde liegt, ist real und ermöglicht eine effiziente und sichere Übertragung von Eigentumsrechten ohne die Notwendigkeit einer zentralen Instanz.

Die Postmoderne und die Zukunft des Geldes

Die große Frage, die sich nun stellt, ist, ob Bitcoin und ähnliche Kryptowährungen in der Lage sein werden, das staatliche Monopol auf Geld zu brechen. Esfeld spekuliert, dass in einer Welt ohne staatlichen Zwang die Menschen reale Güter einer Simulation vorziehen würden. Doch Bitcoin stellt diese Annahme auf die Probe und könnte als empirische Hypothese in der Zukunft falsifiziert werden.

Kritische Reflexion der aktuellen Geldpolitik

Die heutige Geldpolitik, die sich in den Corona- und Klimaregimen widerspiegelt, zeigt ein erschreckendes Bild der Verschwendung und des Kontrollverlusts. Die Flucht in Bitcoin mag für viele eine Reaktion auf die übermächtige Staatsgewalt sein, die ihnen kaum eine andere Wahl lässt. Doch wenn diese Regime der real existierenden Postmoderne eines Tages zusammenbrechen, könnte sich herausstellen, dass die Menschen in ihrer Sehnsucht nach Freiheit und Stabilität zu den traditionellen Werten von Gold und Silber zurückkehren – oder sich vielleicht doch für eine neue Form der Geldsimulation entscheiden.

Traditionelle Werte in einer veränderten Welt

Es ist unbestreitbar, dass in einer Welt, die zunehmend von virtuellen Konstrukten beherrscht wird, die Sehnsucht nach Echtheit und Beständigkeit wächst. Die Debatte um Fiatgeld und Bitcoin ist mehr als eine ökonomische Diskussion; es ist eine Auseinandersetzung um unsere kulturellen und gesellschaftlichen Werte. Esfeld, ein Verfechter der klassischen Naturwissenschaft, mahnt uns, Technologie als Werkzeug zu begreifen, das uns im Umgang mit der Realität unterstützt, aber sie niemals ersetzen sollte. In diesem Sinne müssen wir uns fragen, ob wir bereit sind, die Simulation der Realität als unseren neuen Alltag zu akzeptieren oder ob wir uns für die Bewahrung der realen Werte einsetzen, die das Fundament unserer Zivilisation bilden.

Die Entscheidung, die wir heute treffen, wird nicht nur unsere Wirtschaft, sondern auch das Wesen unserer Gesellschaft prägen. Es ist an der Zeit, dass wir uns bewusst werden, dass Geld mehr ist als ein Zahlungsmittel – es ist ein Spiegelbild unserer Werte und unserer Vernunft.

Michael Esfeld, ein kritischer Geist unserer Zeit, hat uns mit seinen Einsichten eine Richtschnur gegeben, um die Zukunft des Geldes und die Integrität unserer Gesellschaft zu hinterfragen. Sein Werk "Land ohne Mut" ist nicht nur eine Anleitung für die Rückkehr zu Wissenschaft und Rechtsordnung, sondern auch ein Appell, die Kontrolle über unser Schicksal zurückzugewinnen.

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